Angsterkrankungen

Angst als natürliche Gefühlsregung, begleitet uns ebenso wie die Gefühle der Freude, des Zorns oder der Traurigkeit unser ganzes Leben.

 

Übersteigerte Angstgefühle hingegen lähmen unsere Denk- und Handlungsfähigkeit. Wenn Angst außer Kontrolle gerät, verliert sie ihre sinnvolle Alarmfunktion und kann zur Krankheit werden.

Angsterkrankungen zählen zu den häufigsten psychischen Leiden überhaupt. Etwa ein Viertel aller Menschen leidet einmal im Leben unter einer Angststörung.

Die Ursachen krankhafter Angst sind vielfältig.  Angstauslösende Situationen können sein: Lebenskrisen, wie z. B.  Tod nahestehender Menschen, schwere Krankheit, Trennung, Scheidung der Eltern, oder Leistungsdruck in der Schule, Mobbing, Gewaltandrohung, aber auch erhöhter Konsum von Suchtmitteln wie übermäßiger Alkohol-, Zigaretten- oder Drogenmissbrauch.

Bei Kindern kann sich die Angst in sehr unterschiedlichen Angstformen zeigen: in Verlustangst , Trennungsangst, Schulangst, Tierphobie, Dunkelangst oder als Sozialphobie. Begleitend treten oft Panikanfälle auf, die unbehandelt in eine Panikstörung münden können.

Die Anzeichen einer krankhaften Angst sind meist einer Situation unangemessene, fortwährende Sorge oder Angst mit Gefühl der Hilflosigkeit, Verzweiflung, sowie Angst vor Kontrollverlust oder Schamgefühle. Diese führen dazu, dass die Betroffenen diese Situationen meiden.

Auch die Anzeichen der Angst können sich bei Kindern anders äußern als bei Jugendlichen. (Einnässen, Einkoten, Schlafstörungen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Erbrechen, depressiven Zügen, in extremer Traurigkeit bis hin zu „nicht mehr leben zu wollen“)

 

Dabei besteht die Angst immer aus drei Komponenten wie körperliche Reaktion (Herzrasen, Schwitzen, Atemnot); wie Reaktionen im Denken und Fühlen (Angst, die Kontrolle zu verlieren, Angst zu sterben) und den Reaktionen im Verhalten (Flucht oder Vermeidung von Angst auslösenden Situationen).

 

Generell sind Angsterkrankungen behandelbar, weshalb sie frühzeitig fachliche Hilfe suchen sollten.

Zur Therapie von Angststörungen kommen in erster Linie die Psychotherapie und bei Bedarf die medikamentöse Therapie zum Einsatz. Bei Kindern werden generell die Eltern und/oder Bezugspersonen mit in die Therapie einbezogen.